Unabhängig von Branche und Job muss man irgendwann in seiner Karriere den Umgang mit schwierigen Kollegen lernen. Mit einem Menschen auszukommen, der Konfliktpotenzial birgt und mit dem sich eine schwierige Zusammenarbeit abzeichnet, kann zu einer echten Herausforderung werden, gehört jedoch zur Weiterentwicklung Ihrer persönlichen Soft Skills.
Wenn Sie lernen, mit Widrigkeiten und problematischen Verhaltensweisen umzugehen, entwickeln Sie automatisch wichtige Konfliktlösungsfähigkeiten in der Zusammenarbeit im Team.
Meistern Sie den Umgang mit schwierigen Kollegen auf eine konstruktive Art und Weise auch in konfliktbehafteten Situationen. Wir haben 10 professionelle Tipps zum Umgang mit schwierigen Kollegen für Sie zusammengestellt, mit denen Sie langfristig ein positives Arbeitsumfeld schaffen und sich auf Ihre eigenen Arbeitserfolge fokussieren können.
Der Umgang mit schwierigen Kollegen setzt in erster Linie voraus, dass Sie den Ursachen auf den Grund gehen.
Was macht schwierige Kollegen so problematisch, dass Sie verärgert sind? Welche Aktionen stören Sie und welche Punkte werden bei Ihnen getriggert, dass Sie sich angegriffen fühlen?
Werden Sie sich den Störfaktoren in Verbindung mit den betreffenden Kollegen bewusst und erarbeiten Sie sich persönliche Bewältigungsmechanismen. Diese können sich unterschiedlich gestalten und ermöglichen es Ihnen, in erster Linie in einer erneut auftretenden Problemsituation aktiv zu reagieren.
Eine Möglichkeit besteht darin, dass Sie sich aus der Situation entfernen, sobald ein erneuter Trigger bei Ihnen ausgelöst wird oder aber sich Argumente bereitlegen, die Sie im Ernstfall in einer verbalen Auseinandersetzung anführen können.
Bleiben Sie in jedem Fall ruhig, sachlich und konzentrieren Sie Ihre Energie auf die Bereiche, die für die Umsetzung von Aufgaben und Projekten tatsächlich wichtig sind.
Führen Sie sich stets vor Augen, dass das Verhalten von schwierigen Kollegen nicht durch Sie persönlich verschuldet wird.
Nehmen Sie sich ein Stück weit die Last von den Schultern und vergewissern Sie sich, dass die schwierige Zusammenarbeit Ihre eigene Arbeit sowie Ihre berufliche Weiterentwicklung nicht maßgeblich beeinträchtigen.
Messen Sie den Worten schwieriger Teamkollegen keinen zu großen Wert bei und lassen Sie sich nicht zu schnell von den Anforderungen oder Wertungen, die an Sie herangetragen werden, verunsichern.
Gewinnen Sie Abstand, um nicht in einen Teufelskreis aus Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen zu geraten.
Machen Sie sich stets bewusst, dass Sie nicht identisch sind mit dem, was andere Mitarbeitende über Sie denken oder sagen. Jeder Kollege darf eine eigene Meinung haben, ob diese auf Sie zutrifft und ob Sie sich diese annehmen, ist allein Ihre Entscheidung.
Zum Umgang mit schwierigen Kollegen gehört es auch, dass Sie Ihr eigenes Verhalten einmal genauer unter die Lupe nehmen. Überlegen Sie, ob Sie in angemessener Art und Weise und mit dem nötigen Einfühlungsvermögen kommunizieren oder unter Umständen selbst Aussagen getroffen haben, die persönlich verletzend sind und den schwierigen Kollegen zu einer Abwehr- oder Gegenreaktion veranlasst haben.
Manchmal schwelen unerkannte Brände unter Teamkollegen, zu denen wir maßgeblich selbst beigetragen haben, ohne uns darüber von Anfang an im Klaren gewesen zu sein.
Fragen Sie sich, ob Sie Ihre Opferrolle im bestehenden Konflikt möglicherweise überdenken und objektiver bewerten sollten. Nicht selten kommt es zu sogenannten Verhaltensrückkopplungen und daraus entstehen Endlosschleifen, die es zu durchbrechen gilt.
Nutzen Sie in diesem Zusammenhang die Option, sich an eine neutrale Person zu wenden, die die Situation objektiv beurteilen kann. Womöglich können Sie daraus Anregungen ziehen, die Ihnen dabei helfen, sich einander mit mehr Freundlichkeit und vor allem Respekt zu begegnen.
Eine besonders schwierige Zusammenarbeit gestaltet sich immer dann, wenn die Kommunikation zum Erliegen kommt und Mutmaßungen zu viel Raum einnehmen.
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Probleme offen anzusprechen und die betreffenden Kollegen mit den Themen zu konfrontieren, die die gemeinsame Arbeit erschweren und möglicherweise langfristig die Produktivität und Arbeitsmotivation negativ beeinträchtigen.
Dabei ist es wichtig, die richtige Kommunikationsform zu nutzen, die Sie am besten mit einer sogenannten Ich-Sprache erzielen. Dabei geht es nicht darum, ich- bezogene Sätze zu formulieren, sondern aktiv über Sprache die Verantwortung für Ihre Handlungen zu übernehmen.
So ist es beispielsweise hilfreich, wenn Sie sagen: „Ich bin verärgert über Ihr Handeln.” anstatt „Sie sagen immer die falschen Dinge.“ oder „Ich finde, dass Ihr Verhalten unangemessen ist.” anstelle von „Ihr Verhalten ist irritierend.“ Weitere Beispiele im Arbeitsbereich finden sich, wenn Sie sagen: „Mir ist wichtig, dass wir die Deadline des Projektes einhalten.“ anstatt „Wegen Ihrem Verhalten/ Ihrer Arbeit halten wir die Fristen nicht ein.“
Sprechen Sie klar aus, warum Ihr „ich“ verletzt wird, und kommunizieren Sie das auch so. Vermeiden Sie es, mit der Du-Formulierung die Schuld verbal auf den Kollegen abzuwälzen.
Im Umgang mit schwierigen Kollegen kommt es immer wieder vor, dass unangenehme Situationen entstehen, in denen Ihre persönlichen Grenzen überschritten werden.
Wenn Ihr Kollege wiederholt Gesprächsthemen aufgreift, die Sie in irgendeiner Form auch immer unangenehm berühren, ist es an der Zeit, ihm das nicht nur durch Ihre Reaktion zu verstehen zu geben, sondern es auch zu sagen.
Lassen Sie ihn wissen, dass Sie nicht über dieses Thema sprechen wollen. Versucht er es weiterhin, stellen Sie klar, dass er erneut eine Grenze überschreitet und verlassen Sie umgehend die Situation.
Gleiches gilt im Übrigen auch, wenn schwierige Kollegen nicht nur die verbalen Grenzen in Gesprächen überschreiten, sondern auch zu viel körperliche Nähe suchen. Kommunizieren Sie ein klares „Nein“ und schaffen Sie umgehend körperliche Distanz, indem Sie sich aus dem Raum entfernen.
Auch wenn es vielleicht im ersten Moment schwer erscheint, je selbstbewusster und energischer Sie in diesem Zusammenhang auftreten, desto wirkungsvoller können Sie Ihre eigenen Grenzen verteidigen und die notwendige Distanz zu einem übergriffigen Kollegen schaffen.
Klatsch und Tratsch sind ein Zeichen für eine toxische Arbeitskultur, von der schwierige Mitarbeitende profitieren und Ihre Teamkollegen nachhaltig verunsichern und kränken.
Schränken Sie dieses Geltungsbedürfnis gezielt ein, indem Sie nicht am Büroklatsch teilnehmen. Mit einem derart konsequenten Verhalten signalisieren Sie Ihre Loyalität, verbessern Arbeitsbeziehungen und lassen Ihre Kollegen wissen, dass Sie zum Personenkreis gehören, dem man vertrauen kann und der nicht leichtfertig über andere urteilt.
Wenn Teamkollegen im Unternehmen über andere Personen sprechen, behalten Sie Ihre Meinung für sich und bleiben Sie so neutral wie möglich. Ansonsten passiert es nicht selten, dass Sie in etwas hineingezogen werden oder sich zu Aussagen hinreißen lassen, die Sie später womöglich bereuen.
Damit tragen Sie dazu bei, dass ein positives Arbeitsumfeld aufrechterhalten wird und vermeiden, dass hinter dem Rücken schlecht über andere geredet wird. Lehnen Sie Klatsch und Tratsch offenkundig ab und wechseln Sie das Thema. So fokussieren Sie sich auf arbeitsrelevante Themen und können Ihre Energie auf anstehende Projekte ausrichten.
Im Umgang mit schwierigen Kollegen ist es besonders wichtig, dass Sie Ihren eigenen Werten treu bleiben. Was sind Ihre persönlichen Ziele? Welche Ergebnisse wollen Sie im Unternehmen erreichen? Wie stellen Sie sich ein positives Arbeitsumfeld vor?
Derartige Fragen helfen Ihnen dabei herauszufinden, was Ihnen besonders gut tut und wie Sie sich Raum schaffen, indem Sie motiviert und glücklich Ihrer Arbeit nachgehen können.
Darüber definieren Sie Ihre Werte und machen es möglich, dass die Arbeit und auch schwierige Kollegen am Arbeitsplatz bleiben und nicht mit ins Privatleben genommen werden, auch wenn sie möglicherweise im Homeoffice tätig sind.
Zu einer soliden Wertekultur gehört auch eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Setzen Sie auf Selbstfürsorge und versuchen Sie nach getaner Arbeit den Kopf freizubekommen.
Wenn Sie sich täglich Routinen schaffen, zu denen unter anderem Freizeitaktivitäten und Sport gehören können, gelingt es Ihnen nach einer gewissen Zeit, Stress und auch Auseinandersetzungen mit schwierigen Kollegen nicht mehr so viel Bedeutung beizumessen. Damit legen Sie einen wichtigen Grundstein für mehr Gelassenheit, um täglich Ihre Werte zu vertreten und diesen auch in Auseinandersetzungen treu zu bleiben.
So sehr sie sich womöglich auch bemühen, manche Personen sind so toxisch, dass sie sich nur kurzzeitig ertragen lassen. Wenn die Möglichkeit dazu besteht, sollten Sie die Interaktion mit diesen Kollegen, soweit es geht, zeitlich einschränken.
Arbeiten Sie mit Ihnen nur auf Sachebene zusammen, verhalten Sie sich objektiv und freundlich, ohne auf Spielchen oder Diskussionen einzugehen. Zeigen Sie im wahrsten Sinne des Wortes Ihre kalte Schulter. Sie dürfen hier auch klar signalisieren, dass Sie rein an einem fachlichen, arbeitsbezogenen Austausch interessiert sind.
Lassen Sie sich auch nicht zum Austausch privater Themen hinreißen und halten Sie die gemeinsame Zeit mit den betreffenden Kollegen so kurz wie möglich.
Suchen Sie in Online-Meetings, auf Veranstaltungen oder in der Mittagspause gezielt Kontakte zu anderen Mitarbeitenden, die Sie als angenehm und aufbauend empfinden. So entstehen neue Netzwerke und Optionen, die es ermöglichen, die Zusammenarbeit mit schwierigen Kollegen weiter zu reduzieren oder womöglich an einigen Stellen sogar ganz zu umgehen.
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In manchen Fällen erzielen weder konstruktiv gesuchte Gespräche noch die Beschränkung der Interaktion das gewünschte Ergebnis. Das ist besonders dann der Fall, wenn Sie eng mit dem schwierigen Kollegen zusammenarbeiten müssen und auf den Austausch mit ihm angewiesen sind, um Ihre Arbeitsleistung erbringen zu können.
Wenn Sie erfolglos alles in Ihrer Macht stehende bereits getan haben, um die Situation zu entschärfen, sollten Sie das Gespräch mit einem Vorgesetzten suchen. Entscheidend ist es, dass Sie sich gut auf das Gespräch vorbereiten und im Vorfeld alle Vorgänge genau dokumentieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich bei der Problemstellung um Mobbing, aggressives Verhalten oder sexuelle Übergriffe handelt.
Dokumentieren Sie in jedem Fall Datum und Uhrzeit sowie den betreffenden Vorfall, um im Gespräch den roten Faden nicht zu verlieren und alle Punkte auf den Tisch zu bringen. Sprechen Sie nur für sich selbst und erklären Sie Ihren Vorgesetzten genau, wo das Problem liegt und welche Konsequenzen daraus resultieren.
Der Umgang mit schwierigen Kollegen führt nicht selten dazu, dass Menschen innerlich nach und nach ausbrennen. Lassen Sie nicht zu, dass schwierige Kollegen die Oberhand gewinnen und Ihnen die Freude an der Arbeit verderben.
Bleiben Sie positiv und konzentrieren Sie sich auf die Gegebenheiten und die Teammitglieder, Geschäftspartner und Kunden, die Ihnen in Ihrem Arbeitsumfeld Freude bereiten und Sie antreiben.
Wenn Sie sich auf die Vorteile fokussieren, relativieren Sie auch Ihren Blick auf schwierige Kollegen und können wieder mehr Gutes in Ihrer Arbeit erkennen.
Zu guter Letzt bleibt Ihnen noch der positive Gedanke, dass Sie es selbst in der Hand haben, die Situation zu verändern und im Ernstfall mit Ihren Qualifikationen und Fähigkeiten auch in einem anderen Job Fuß fassen.
Für viele Mitarbeitende ist ein schwieriger Kollege ein ernstzunehmendes Problem, was sich auf das gesamte Arbeitsumfeld auswirkt und so weitreichend sein kann, dass diese sogar über einen Jobwechsel nachdenken.
Wenn Ihnen jedoch Ihre Arbeit ansonsten gefällt und nur ein toxischer Kollege den Alltag erschwert, können Sie unsere 10 professionellen Tipps nutzen, um die negativen Auswirkungen im Job weitestgehend zu minimieren.
So erhalten Sie dennoch ein angenehmes Arbeitsklima aufrecht und können Ihren Aufgaben auch im Team mit Motivation nachgehen und Ihre Produktivität hochhalten.
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