Führungskräfte sind es gewohnt, regelmäßiges Feedback an ihre Mitarbeitenden zu geben. Viel seltener ist es der Fall, dass Vorgesetzte der Management- und Führungsebene eine Rückmeldung zu ihrer Person erhalten, insbesondere wenn diese nicht gerade positiv ausfällt. Doch wie können auch Führungspersönlichkeiten lernen, wie man mit negativem Feedback umgeht?
Der Umgang mit negativem Mitarbeiterfeedback gehört zu den wichtigen Soft Skills, die Führungskräfte mitbringen müssen. Leider mangelt es Führungstrainings nach wie vor häufig an der nötigen Tiefe, um auch gegen eine negative Feedbackschleife gut gerüstet zu sein. Hinzu kommt, dass viele Vorgesetzte den öffentlichen Umgang mit negativem Feedback scheuen und im Unternehmen keine passenden Ansprechpartner:innen dafür haben.
Unser Artikel beleuchtet aus diesem Grund den Umgang mit negativem Feedback im Management näher und zeigt Ihnen Wege, wie man das Vertrauen als Führungskraft fördern kann.
Unter negativem Feedback in der Arbeitswelt wird eine Rückmeldung verstanden, bei der Ziele verfehlt wurden oder Erwartungen unerfüllt geblieben sind. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Kritik oder Ablehnung von Arbeits- oder Verhaltensweisen.
Auf negatives Feedback reagieren Sie am besten nicht mit Ablehnung, sondern gehen offen mit Kritik um und versuchen objektiv die damit verbundenen Kernaussagen zu analysieren. Interagieren Sie mit Ihren Kritikern und hinterfragen Sie negatives Feedback. So gelingt es Ihnen, die emotionale Ebene der Verletzlichkeit zu überwinden und einen konstruktiven Umgang mit negativem Feedback zu ermöglichen.
Um negatives Feedback in positives zu verwandeln, suchen Sie am besten nach den Auslösern der Kritik und gehen diesen auf die Spur. So ermöglichen Sie es, bestehende Missstände zu erkennen und künftig zu verändern. Negatives Feedback verwandelt sich so in positive Entwicklungspotenziale, an denen Sie als Führungskraft wachsen können.
Eine negative Feedbackschleife ist ein Prozess, bei dem Führungskräfte auf die Beschwerden oder die Kritik von Mitarbeitenden reagieren und diese als Rückmeldung nutzen, um Arbeitsabläufe oder Verhaltensweisen zu verbessern. Das Feedback wird als Loop betrachtet, da das Feedback als Output der Mitarbeitenden als konstruktiver Input für die Weiterentwicklung von Vorgesetzten dient, wodurch ein Kreis entsteht.
Bei negativem Feedback ist es in erster Linie sinnvoll die Kritik Ihrer Mitarbeitenden Ihnen gegenüber objektiv zu betrachten und zu analysieren. In einem zweiten Schritt sollten Sie sich selbst in die Pflicht nehmen, an den Kritikpunkten zu arbeiten. Ihr Fokus sollte sich anschließend auf Veränderung und Weiterentwicklung sowie die damit verbundenen Werte und Chancen konzentrieren.
Als Manager:in ist es wichtig, dass Sie stets mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Sie von Ihren Mitarbeitenden erwarten, dass sie kritikfähig sind, dann sollten Sie bei negativem Feedback niemals defensiv reagieren und bereit sein, Änderungen vorzunehmen oder klar und deutlich zu erklären, warum Sie mit der Kritik nicht einverstanden sind.
Ein unumstößlicher Fakt ist, dass die meisten Menschen nicht so genau wissen, wie man mit negativem Feedback umgeht. Dies gilt gleichermaßen für Mitarbeitende und Führungskräfte, nur mit dem Unterschied, dass Vorgesetzte in der Regel deutlich seltener damit offen konfrontiert werden.
Wird Kritik an Sie herangetragen, kommt es schnell zum Überkochen der Emotionen und zu vorschnellen Gefühlsausbrüchen und damit verbundenen Reaktionen. Vollkommen verständlich und überaus menschlich.
Zu den entscheidenden Führungsqualitäten gehört es jedoch, dass Sie in der Lage sind auch in aufreibenden Situationen emotionalen Abstand zu gewinnen und Entgleisungen wie Wutanfällen entgegenzuwirken. Atmen Sie tief durch und versuchen Sie sich so gut wie möglich zu sortieren.
Am besten gelingt das womöglich, wenn Sie das negative Feedback zunächst einmal sacken lassen und sich Zeit nehmen, dieses auf sich wirken zu lassen. Besonders entscheidend ist es dabei, dass die ersten Emotionen bereits verflogen sind, bevor Sie damit verbundene Entscheidungen treffen und Sie somit in der Lage sind objektiv an die Sache heranzugehen.
In diesem Zusammenhang kann es hilfreich sein, dass Sie sich zum Beispiel nach dem ersten Schreck für diesen Tag zunächst auf ein anderes Projekt konzentrieren oder nach Feierabend einer sportlichen Aktivität nachgehen, mit der Sie möglicherweise aufkommende Aggressionen im Keim ersticken können. Sobald Sie wieder einen kühlen Kopf haben, können Sie sich an den nächsten Schritt wagen.
Sprechen Sie über negatives Feedback mit einer oder mehreren unparteiischen dritten Personen, die in der Lage sind, die Gesamtsituation objektiv zu betrachten.
Über die Unterstützung von sogenannten Mentoren gelangen Sie unter Umständen zu neuen Betrachtungswinkeln und Ansätzen, die Sie aus Ihrer subjektiven Erfahrung heraus alleine nicht gewinnen konnten.
Nehmen Sie sich die Zeit, um sich diese Form des externen Feedbacks einzuholen und somit wertvolle Denkanstöße zu gewinnen, die Ihnen als Grundlage eines rationalen und gut durchdachten weiteren Vorgehens dienen.
Bei der Frage danach, wie man mit negativem Feedback umgeht ist die Analyse entscheidend. Welche Ursachen sind Auslöser für die Kritik? Handelt es sich dabei um konstruktive Punkte, die tatsächlich aus Schwachstellen im Unternehmen herrühren oder spielen dabei auch subjektive Emotionen der Mitarbeitenden eine Rolle, die der negativen Beurteilung zugrunde liegen?
In der Regel lässt sich negatives Feedback auf ein Kernproblem zurückführen. Dabei kann es sich um ein Prozess-, Kommunikations-, Personal- oder aber auch um ein persönliches Problem handeln. Versuchen Sie die Ursache zu isolieren. Möglicherweise bedeutet dies etwas Arbeit, denn nicht selten summieren sich Sachverhalte zunächst auf, bevor Sie letztendlich als Kritik einem Vorgesetzten gegenüber zu Tage treten.
Je genauer Sie das negative Feedback unter die Lupe nehmen, desto besser gelingt Ihnen eine klare Einschätzung der Gesamtsituation.
Wichtig ist es, dass Sie Ihren Mitarbeitenden genau zuhören und im Zweifel auch Rückfragen stellen, die eine bessere Aufarbeitung der Kritik an Ihnen ermöglichen.
Scheuen Sie nicht vor Konfrontationen und versuchen Sie in objektiven, persönlichen Gesprächen mit Ihren Mitarbeitenden herauszufinden, wo genau die Probleme liegen und welche Lösungsansätze denkbar sind.
Häufig generieren Sie über Feedbackgespräche hier bereits wichtige Aspekte, die Sie nachhaltig bei Ihrem weiteren Vorgehen unterstützen.
Selbstverständlich ist Kritik meist schmerzhaft, jedoch ist sie immer nur eine Momentaufnahme, verbunden mit der Herausforderung, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln.
Sehen Sie negatives Feedback als Chance für persönliches Wachstum an und setzen Sie sich intensiv damit auseinander. Je eher Sie damit beginnen, umso schneller und nachhaltiger werden Ihre Ergebnisse sein. Es bleibt keine Zeit für Rückzug oder falsche Offensive, die mit gespielter Härte mögliche Selbstzweifel überdeckt.
Suchen Sie dabei in erster Linie die Schuld nicht bei den anderen, sondern prüfen Sie genau inwieweit die Kritik berechtigt ist und welche Möglichkeiten für Sie persönlich existieren, um dieser entgegenzuwirken.
Demonstrieren Sie Führungspersönlichkeit, indem Sie negative Rückmeldungen pragmatisch angehen und für klare Verhältnisse sorgen, die bei allen Mitarbeitenden Ihr Vertrauen als Führungskraft fördern.
Der beste Weg wie man mit negativem Feedback umgeht, ist es zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Gute Führungskräfte verlassen sich nicht darauf, dass die Kritik in Vergessenheit gerät, sondern darauf, sich selbst ständig zu hinterfragen und immer weiter zu verbessern.
Negatives Feedback ist zwar unangenehm, aber ein wertvoller Schlüssel zur Führungskräfteentwicklung und der Fähigkeit, negatives Feedback anzuhören und sich damit auseinanderzusetzen. Dabei handelt es sich um eine maßgebliche Führungskompetenz, die alle Führungskräfte benötigen.
Nutzen Sie hierfür geübte Kritik aber auch den gesamten Input, den Sie aus den persönlichen Gesprächen mit Mitarbeitenden gezogen haben, um aktiv zu werden. Gestalten Sie Ihr Vorgehen positiv und vermeiden Sie negative Assoziationen.
Fokussieren Sie sich vielmehr auf Wachstum und die Weiterentwicklung von Prozessen, die beispielsweise ein effizientes Projektmanagement vorantreiben oder die Zusammenarbeit im Unternehmen nachhaltig verbessern.
Prüfen Sie in diesem Zusammenhang alle zur Verfügung stehenden Ressourcen und Abläufe. Bestehen noch unausgeschöpfte Potenziale zur Optimierung von Vorgängen oder zur Arbeitserleichterung für Ihre Mitarbeitenden?
In diesem Kontext können zum Beispiel eine Automatisierung von Workflows oder Änderungen in der Kollaboration zu den Aspekten gehören, die zur Verwandlung von negativem Feedback in positive Entwicklungen beitragen.
Identifizieren Sie die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und fangen Sie mit kleinen aber konsequenten Veränderungen an. Sobald ein Schritt gemacht ist, gilt es offenes und ehrliches Feedback einzuholen.
Berücksichtigen Sie dabei, dass Fortschritt und Weiterentwicklung selten geradlinig verlaufen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen und nicht nur konsequent die geplanten Maßnahmen umsetzen, sondern immer wieder Feedbackrunden sicherstellen. Damit haben Sie die Möglichkeit, Ihren Kurs zu kontrollieren und rechtzeitig zu prüfen, ob Sie damit auf dem richtigen Weg sind.
Feedbackrunden lassen sich auch individuell online realisieren. Ein Online-Feedback-Formular-Builder wie der von Bitrix24, bietet Ihnen regelmäßige Rückmeldungen. Anhand von vorgefertigten Vorlagen haben Sie die Möglichkeit, Ihr eigenes Feedback-Formular zu erstellen und in Design und Inhalt auf Ihre Anforderungen anzupassen.
Zur Anpassung müssen Sie kein HTML, PHP oder JavaScript beherrschen, wenige Mausklicks genügen, um aussagekräftige Feedback-Formulare zu erstellen, die Sie an Ihre Mitarbeitenden mit der Bitte um Rückmeldung mit passender Deadline und auf Wunsch auch Erinnerungen zur Beantwortung versehen können.
Im Anschluss können Sie die Ergebnisse aus den Feedbackrunden nicht nur genau analysieren, sondern auch im Zeitverlauf miteinander vergleichen.
Teilen Sie Feedback und stärken Sie den Zusammenhalt im Team
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Solidarisieren Sie sich mit anderen Führungskräften in Ihrem Unternehmen aber auch aus Ihrer Branche und nehmen Sie an Trainings teil, in denen Sie diskutieren, wie man mit negativem Feedback umgeht.
So erweitern Sie Ihren Blickwinkel und erfahren auch aus anderen Bereichen, wie Führungskräfte auf Kritik reagieren und mit welchen Maßnahmen Sie dieser entgegenwirken. Gleichzeitig können Sie sich gemeinsam stärken und auch durch ein Motivationstief, das möglicherweise durch negatives Feedback ausgelöst wurde, gehen, ohne dabei daran zu zerbrechen.
Vielmehr gilt es hier, aus anderen Führungsentscheidungen und Vorgehensweisen lernen zu können und sich gegenseitig bei der Entwicklung und dem Umgang mit negativem Mitarbeiterfeedback zu unterstützen.
So schaffen Sie sich ein Umfeld von Verbündeten, auf die Sie auch bei erneuter Kritik durch Ihre Mitarbeitenden zurückgreifen und diese möglicherweise auch einmal im Vertrauen um Rat bitten können.
Etablieren Sie Ihre Soft Skills als Führungspersönlichkeit. Damit erarbeiten Sie sich automatisch einen Umgang auf Augenhöhe und fördern das Vertrauen in Sie als zuverlässige und geeignete Führungskraft.
Behandeln Sie zukünftig Feedback, ganz gleich ob gut oder schlecht, als einen positiven Aspekt und stellen Sie in diesem Zusammenhang sicher, dass jede:r Mitarbeitende sich in Ihrem Unternehmen sicher und vertraut genug fühlt, um ehrlich Rückmeldung zu geben, auch wenn diese in Zukunft wieder einmal nicht so gut ausfällt.
Feedback lässt Ihre Persönlichkeit als Führungskraft aber auch das gesamte Unternehmen wachsen und verhindert eine Stagnation. Das ist wichtig, um sich langfristig immer wieder strategisch auszurichten und auch in Problemsituationen die passenden Entscheidungen treffen zu können.
Nehmen Sie aus diesem Grund ab sofort jedes Feedback als etwas grundsätzlich Gutes wahr und arbeiten Sie damit. Wenn Sie sich als Führungskraft als Teil Ihrer Projektgruppen oder Teams verstehen, sichern Sie sich Respekt und Fairness im täglichen Miteinander und wachsen als gesamte Organisation. Das ist ein großer Bonus, den Sie immer im Hinterkopf behalten sollten, auch wenn es wieder einmal zu Kritik gegenüber Ihrer Arbeit kommen sollte.
Unser aller Arbeitsalltag wird leider nicht nur von Lob bestimmt, sondern kann aufgrund von menschlichen Fehlern oder Verhaltensweisen auch auf Kritik stoßen. Entscheidend ist es dabei den sicheren Umgang mit negativem Mitarbeiterfeedback zu erlernen und zu realisieren.
In unserem Artikel haben wir Ihnen Schritt für Schritt beschrieben, wie man mit negativem Feedback umgeht und mit den geeigneten Maßnahmen das Vertrauen als Führungskraft fördern kann.
Nehmen Sie Kritik stets ernst und sehen Sie die Rückmeldung zu geleisteter Arbeit, Prozessen oder zur Zusammenarbeit als essenziellen Baustein für Ihre persönliche Weiterentwicklung.
Sobald Sie emotional Abstand gewonnen und die Auslöser für die Kritikpunkte analysiert haben, können Sie geeignete operative und zum Beispiel in unternehmensinternen Abläufen strategische Maßnahmen ergreifen, die Ihnen dabei helfen, negatives Feedback in etwas Positives zu verwandeln.
Signalisieren Sie Ihren Mitarbeitenden Kritikfähigkeit sowie die Bereitschaft an bestehenden Problemstellungen zu arbeiten und diese langfristig zu verbessern.
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